Aktuelle Maßnahmen zur Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung
Werte Einwohner:innen,
in der Informationsveranstaltung am 10. Oktober 2023 haben wir Ihnen Informationen über den Fortgang der Bemühungen zur Wiederherstellung einer ordnungsgemäßen Trinkwasserversorgung und über die Ursachenermittlung der aufgetretenen Verschmutzung der Zubringerleitung in Wainsdorf zugesagt. Die Ergebnisse der polizeilichen Ermittlung zur aufgetretenen Kontamination liegen noch nicht vor, sodass wir Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nur unsere Erkenntnisse zum Sachverhalt mitteilen können.
Unsere Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass die Verunreinigung vor dem Ortsnetz von Wainsdorf in die neue Leitung eingetragen wurde. Die vorliegenden Analysen weisen eine Vielzahl unterschiedlicher Kohlenwasserstoffe auf, die als Stoffgemisch im Chromatogramm Ähnlichkeiten zu Substanzen zeigen, die beispielsweise als Getriebeöl genutzt werden. Es bestehen ebenfalls Ähnlichkeiten zu teilweise abgebauten Mineralölen.
Mit Fertigstellung und Inbetriebnahme der Ersatzleitung haben wir die Möglichkeit, durch Ausbau der stillgelegten Leitung die Verschmutzung in Art und Umfang näher zu untersuchen. Sich daraus ergebene weitere Erkenntnisse werden wir Ihnen mitteilen.
Wie in der Einwohnerversammlung dargestellt, wurden die ersten 300 m der verschmutzten Zubringerleitung mit einer provisorischen Leitung überbrückt, um einen weiteren Eintrag der Verschmutzung in das Wasser zu verhindern. Diese provisorische Leitung wird jetzt über die gesamte Länge der Leitung erweitert, um die Anschlussleitung nach Wainsdorf ausbauen und durch eine neue Leitung ersetzen zu können. Die vom Baubetrieb dabei angewendete Verlegetechnologie führt insgesamt zu einer Zeitersparnis. Die bereits verlegte Leitung wird vollständig durch eine neue Leitung ersetzt, um jedes Risiko für eine mögliche Verschmutzung der Überleitung nach Wainsdorf auszuschließen.
Durch die bereits durchgeführten Maßnahmen der Überbrückung in den ersten 300 m konnten die Auswirkungen der Kontamination auf die Wasserqualität deutlich reduziert werden.
Aktuelle chemische Proben sowie Geruchs-und Geschmackstests in der Leitung zeigten keine negativen Beeinflussungen des Wassers in den Hauptleitungen des Ortsnetzes. Dieser Befund wurde durch weitere Proben in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt bestätigt. Diese hatten insbesondere mikrobiologische Parameter zum Inhalt. Auch eine Trinkwasservollanalyse brachte keine Auffälligkeiten im gesamten Analyseumfang (z. 8. Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle, organische Verbindungen usw.), die auf eine weiterhin existierende Verschmutzung des Wassers hinweisen.
In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt werden im öffentlichen Trinkwassernetz von Wainsdorf noch einmal Analysen auf ringförmige Kohlenwasserstoffe (alkylierte aromatische Verbindungen) durchgeführt, um die bereits durchgeführten Analysen noch einmal zu untersetzen. Wir gehen derzeitig davon aus, dass die Analysen hierfür bis zum 03.11.2023 vorliegen.
Bis voraussichtlich zum 07.11.2023 wird die provisorische Leitung über die gesamte Länge der neu zu errichtenden Transportleitung in Betrieb genommen, sodass wir vorbehaltlich der mikrobiologischen Beprobung und Freigabe der provisorischen Leitung das Wasser in den öffentlichen Versorgungsleitungen als Trinkwasser zulassen können.
Sollte die neu errichtete, provisorische Leitung eine Nach-Beprobung auf Mikrobiologie erfordern, verzögert sich dieser Termin. Im Rahmen der Einbindung der provisorischen Leitung ist es erforderlich, die Wasserversorgung von Wainsdorf am 07.11.2023 ab 8.00 Uhr für ca. 8,0 Stunden zu unterbrechen.
Ab dem 01.11.2023 erfolgt durch Mitarbeiter des Wasser-und Abwasserverbandes Elsterwerda eine Spülung und Kontrolle der Hausanschlussleitungen. Bei Hausanschlüssen, die durch die Verschmutzung von Teilen der Hausinstallation weiterhin belastet sind, werden weitere Maßnahmen zur Reinigung notwendig. Diese werden mit den jeweiligen Anschlussnehmern nach Rücksprache mit dem verantwortlichen Fachpersonal einzeln abgestimmt.
Werden in den einzelnen Anschlüssen keine Beeinträchtigungen festgestellt, gehen wir davon aus, dass diese mit der Freigabe des Wassers durch das Gesundheitsamt ab dem 07.11.2023 wieder für die Trinkwasserversorgung genutzt werden können. Voraussetzung hierfür ist, dass alle bis zu diesem Zeitpunkt durchgeführten Analysen keine negative Beeinflussung des Trinkwassers erkennen lassen. Mit Vorliegen aller Analysen werden wir Sie erneut zum aktuellen Stand informieren.
Wir danken Ihnen weiterhin für Ihr Verständnis und die Geduld in dieser Ausnahmesituation.
Mit freundlichen Grüßen
Maik Hauptvogel
Verbandsvorsteher